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Mandarinen als Gegenstand eines Rechtsstreits mögen der einen oder dem anderen Betrachter*in als unkonventioneller Farbklecks in der Welt der Rechtsprechung vorkommen. Weitaus bemerkenswerter aber als die bloße Tatsache, dass sich der Gerichtshof der Europäischen Union in Luxemburg tatsächlich mit Zitrusfrüchten beschäftigt, sind die große Begeisterung und das Engagement, mit denen ein internationales Team aus Studierenden den sogenannten „Mandarinen-Fall“ bearbeitet hat. Möglich wurde die intensive Beschäftigung durch die erste Cologne Summer School – Europäische Rechtslinguistik, die die Thematik der offiziellen und gleichermaßen verbindlichen Mehrsprachigkeit in der EU in den Mittelpunkt stellte.

Am „Mandarinen-Fall“ konnten die zwölf Teilnehmerinnen aus insgesamt fünf Ländern die enge Verzahnung von Sprache und Recht auf nationaler und EU-Ebene erfahren und das Prozedere europäischer Rechtsprechung aus nächster Nähe miterleben. Ihren Höhepunkt fand die Summer School in der spannenden Simulation der Verhandlung, in der die Teilnehmerinnen in den Rollen der verschiedenen Verfahrensbeteiligten auch das anwesende Fachpublikum überzeugen konnten. Die harte Arbeit im Vorfeld hatte sich gelohnt: Bereits vor dem ersten Zusammentreffen in Köln hatten sich die Teilnehmerinnen in Videokonferenzen kennengelernt und in interdisziplinären Teams eigenständig ihre linguistisch-juristische Arbeit aufgenommen. Die Tage in Köln (19.-21. September 2019) waren der intensiven gemeinsamen Vorbereitung gewidmet, bevor die Summer School vom 22.-25. September 2019 in Luxemburg fortgesetzt wurde. Im Anschluss an die informative Vorstellung des EuGH hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, sich im informellen Rahmen mit Mitarbeiter*innen des EuGh auszutauschen und so einen exklusiven Einblick in die komplexen Abläufe und das mehrsprachige Arbeiten vor Ort zu erhalten. Derart motiviert und eingestimmt präsentierten die Teilnehmerinnen „ihre“ Verhandlung in den eindrucksvollen Räumlichkeiten des Gerichtsgebäudes und erhielten durchweg positive Reaktionen für die kenntnisreiche und engagierte Bearbeitung des Falls. Die Teilnahme an einer Verhandlung vor der Großen Kammer des EuGH rundete schließlich den Aufenthalt in Luxemburg ab.

Alle Teilnehmerinnen können stolz auf ihre Leistungen sein, die sie mit großer Einsatzbereitschaft, viel Teamgeist und einer Menge Spaß bei der CSS-ERL erreicht haben! Dafür gab es dann auch ein Zertifikat.

Wir danken dem Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds, der Cologne Summer School der Universität zu Köln und dem Directorate for Protocol and Visits of the Court of Justice of the European Union in Luxemburg, ohne deren Unterstützung die Durchführung CSS-ERL nicht möglich gewesen wäre, und freuen uns auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr!

 

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