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Europäische Rechtslinguistik lebt fort

Seit dem Ende der Studiengänge Europäische Rechtslinguistik bieten wir Inhalte und Formate aus den Studiengängen im Rahmen der Schlüsselqualifikationen und Vorbereitungsseminare innerhalb der juristischen Studiengänge der Universität zu Köln und in Seminaren für Studierende linguistischer und romanistischer Studiengänge an.

 

 

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Nachruf
Klaus Stern (1932-2023) .................................................................... Quelle: https://verwaltungslehre.uni-koeln.de/verzeichnis/klaus-stern/zum-tod-von-klaus-stern

Mit Trauer und großer Betroffenheit hat auch die Europäische Rechtslinguistik an der Universität zu Köln die Nachricht vom Tod von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Stern aufgenommen.

Er war nicht nur einer der ganz großen Staats- und Verfassungsrechtler unserer Zeit, der als ein „Meister der Symbiose von Recht und Politik“ wirkte (s. Nachruf von Prof. Dr. Markus Ogorek), er hat auch schon früh die Bedeutung der europäischen Integration für die deutsche Staatsrechtswissenschaft hervorgehoben (s. seinen Hauptvortrag Die Europäische Union auf dem Weg zur Verfassungsrechtsgemeinschaft auf dem Kölner Symposium "50 Jahre Römische Verträge" am 13. April 2007, erschienen im Band Sonderausgabe 2010: Symposium "50 Jahre Römische Verträge" der Zeitschrift für Europäische Rechtslinguistik, auch als Audio verfügbar).
Aus den Vorarbeiten zum „Kölner Gemeinschaftskommentar zur Europäischen Grundrechte-Charta“, der in 1. Auflage zusammen mit Prof. Dr. Peter J. Tettinger (2006) und in 2. Auflage zusammen mit Prof. Dr. Michael Sachs (2016) von Klaus Stern herausgegeben wurde, haben sich wichtige Impulse für die Europäische Rechtslinguistik ergeben, die sich ab 2007 in zwei Studiengängen an der Universität zu Köln etablierte. Mit gutem Grund lesen und hören wir ihn in der ersten Ausgabe der Zeitschrift für Europäische Rechtslinguistik.
Prof. Stern blieb der Europäischen Rechtslinguistik an der Universität zu Köln viele Jahre zugetan. Zusammen mit seiner verstorbenen Ehefrau, Dr. Helga Stern (1940-2013), war er lange Zeit Mitglied des Fördervereins der Europäischen Rechtslinguistik (VERL). Wir gedenken seiner in Dankbarkeit.


 

Europäische Rechtslinguistik - Das Konzept

Die Europäische Union (EU) ist ein aus 27 europäischen Staaten bestehender Staatenverbund, welche entschlossen sind, "auf der Grundlage gemeinsamer Werte eine friedliche Zukunft zu teilen, indem sie sich zu einer immer engeren Union verbinden." [EGRC, Präambel]

Die Europäische Union baut auf der Idee der "Einheit in Vielfalt" auf: unterschiedliche Kulturen, Sitten und Gebräuche, Überzeugungen und Sprachen. Dieser Einheit in Vielfalt liegt die Überzeugung zugrunde, dass das Projekt der europäischen Vereinigung nur dann gelingen kann, wenn die europäische Vielsprachigkeit erhalten bleibt. Derzeit leben in der EU knapp 500 Millionen Menschen mit unterschiedlichem kulturellen und sprachlichen Hintergrund. Die Mehrsprachigkeit spiegelt sich in den 24 Amtssprachen wieder.

Die Europäische Rechtslinguistik widmet sich den Problemen, die sich aus der gesellschaftlichen und institutionellen Mehrsprachigkeit in der EU ergeben, und entwickelt in Forschung und Lehre eine Methodik für inter- und transdisziplinäre Lösungsansätze.

Aufgrund aktueller Strukturentscheidungen der Philosophischen Fakultät können vorerst keine Studierenden im ersten Fachsemester mehr in den Bachelorstudiengang Europäische Rechtslinguistik eingeschrieben werden. Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 

 

Überprüfung der "Terrorismusrichtlinie" (EU) 2017/541

Rechtslinguistik als angewandte Sprachwissenschaft

Die linguistischen Analysen der Studierenden der Kölner Europäischen Rechtslinguistik anlässlich des jährlichen Tagesseminars bei der Direktion Rechtsakte des Europäischen Parlaments führten zur Überprüfung und Korrektur der verschiedenen Sprachfassungen der Richtlinie (EU) 2017/541 zur Terrorismusbekämpfung durch die Sprachjuristen. Die Korrekturen sind im Amtsblatt der Europäischen Union L 91 vom 9.4.2018 veröffentlicht.

Erstmals nahmen im Juli 2019 an unserem Tagesseminar beim EuGH in Luxemburg VertreterInnen nicht nur des Europäischen Gerichtshofs, sondern auch der Übersetzungsdienste des Europäischen Parlaments und der Kommission teil. Die linguistischen Analysen unserer Studierenden wurden ausführlich diskutiert und werden zu weiteren Korrekturen in Rechtsakten der Europäischen Union führen.